Leistungsziele realistisch und kollegial vereinbaren

Zielvereinbarungen in Betrieben können zur Motivation beitragen, zur Fairness, zur Kollegialität und zur Produktivität. Doch oft bleiben Zielvereinbarungen wirkungslos oder zeigen ungünstige Wirkung. Prof. Dr. Uwe Kleinbeck (Bochum) nennt die wichtigsten Gründe für ein Misslingen: Entweder der Chef hat unrealistische Ziele vorgegeben oder er hat sich autoritär verhalten – in vielen Fällen beides gleichzeitig. „Zielvereinbarungen erfordern ein modernes Führungsverhalten,“ schreibt Kleinbeck in seinem aktuellen Lehrbuch „Arbeitsmotivation“.

An den Vorgesetzten stellt der Wirtschaftspsychologe sieben Anforderungen:
– Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten im Vereinbarungsgespräch als gleichberechtigte Partner gesehen werden
– Es muss ein Gefühl der Transparenz vermittelt werden
– Klare, verständliche Formulierungen sind notwendig
– Führungskräfte sollten sich bei Leistungsrückmeldungen negativer persönlicher Wertungen enthalten, aber nicht mit Lob und Anerkennung sparen, wenn sie angebracht sind
– Um zu erfahren, welche Reaktionen das eigene Verhalten bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hervorruft, sollten Führungskräfte von ihnen entsprechende Rückmeldungen einfordern

– Alle Beteiligten sollen lernen, bei ungünstigen Befunden auf Beschuldigungen und Rechtfertigungen zu verzichten; nur angemessene Folgerungen für die Zukunft gehören auf die Tagesordnung
– Bei allen Rückmeldungssitzungen mit Zielvereinbarungen sollte ein gut strukturierter Gesprächsablauf mit einem zeitlichen Rahmen gewährleistet werden, um Unsicherheiten auf Seiten der Gesprächsteilnehmer zu reduzieren.

Uwe Kleinbeck, Trudi Kleinbeck: Arbeitsmotivation – Konzepte und Fördermaßnahmen.
Pabst, Lengerich/Berlin, 220 Seiten, ISBN 978-3-89967-575-7

Kommentare sind geschlossen.